Tendovaginitis stenosans De Quervain
Was ist eine DeQuervain'sche Sehnenscheidenentzündung?
Streckspeichenseitig verlaufen die Sehnen des kurzen Daumenstreckers (M. extensor pollicis Breis) des langen Daumenabspreizers (M.abductor pollicis longus) durch das erste von sechs Sehnenfächern. Durch ein Anschwellen der Sehne kommt es zu einer Einengung der Sehne in diesem Kanal und zu einer schmerzhaften Entzündung der Sehnenscheide.
Welche Ursachen gibt es?
Angeschuldigt wird eine Überlastung oder Fehlbelastung der Hand, Verletzungen, anatomische Besonderheiten, entzündliche Veränderungen (z.b. bei Rheumatikern) oder auch eine Stoffwechselkrankheit (Gicht, Zuckerkrankheit). Auch hormonelle Ursachen dürften eine Rolle spielen. Bei manchen Menschen ist das erste Strecksehnenfach in sich noch unterteilt, sodass der Raum für die Sehnen noch kleiner ist.
Wer ist betroffen?
Frauen leiden 8 x so oft an einer Tendovaginitis stenosans wie Männer ("Hausfrauendaumen"). Sie tritt häufig während der Schwangerschaft und der Stillzeit, sowie bei über 40-jährigen auf.
Welche Symptome macht die Tendovaginitis De Quervain?
Über Wochen treten langsam zunehmende Schmerzen an der Daumenseite des Handgelenkes auf. Es kommt zu einer Schwellung und Druckempfindlichkeit über dem 1. Strecksehnenfach. Besonders Bewegungen der Hand zur Kleinfingerseite hin (z.B. das Öffnen von Verschlüssen, Auswringen von Tüchern) und der feste Griff ist schmerzhaft.
Wenn die Beschwerden länger bestehen bemerkt man ein tastbares Reiben und Knirschen.
Finkelsteintest: Der Daumen des Patienten wird in die Handfläche eingeschlagen und eine ruckartige Bewegung des Handgelenks in Richtung Elle durchgeführt. Diese Bewegung ist für die betroffenen Patienten in der Regel schmerzhaft.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Als konservative Behandlungsmöglichkeiten kommen Schonung, lokale Massagen, Eisbehandlung, entzündungshemmende Medikamente oder die vorübergehende Ruhigstellung des betroffenen Daumens mit einer Schiene in Frage.
Das Einreiben mit ätherischen Ölmischungen kann unterstützend versucht werden.
Eine lokale Kortisoninfiltration kann die zur Reduktion der Schwellung und zum Abklingen der Entzündung führen.
Kommt es durch die konservative Behandlung zu keiner Ausheilung, ist meist die chirurgische Längsspaltung des 1. Strecksehnenfaches erforderlich. Der sensiblen Hautastes des N. radialis sollte geschont werden, um eine Gefühlsstörung streckradialseitig im 1. Zwischenfingerraum zu vermeiden.
Wie sieht die Nachbehandlung nach der Operation aus?
Postoperativ wird ein Verband angelegt. Sanfte Bewegungen des betroffenen Daumens sind unmittelbar nach der Operation gewünscht. Nach 10-14 Tagen werden die Fäden entfernt. Meist ist die Hand noch 3-4 Wochen wieder voll belastbar.