MENISKUSRISS

Was ist der Meniskus?

Der Meniskus ist eine halbmondförmige elastische Rampe, die als eine Art Stoßdämpfer zwischen dem konvexen Oberschenkel und dem flachen Unterschenkel eingelagert ist. Jedes Knie verfügt über einen Innen- und eine Außenmeniskus.   

Welche Meniskusschäden gibt es?

MR Bild Institut Dr. Rachinger: Innenmeniskushinterhornriss

Ein Meniskusriss kann im Rahmen eines Unfalles meist in Kombination mit einer Bandverletzung auftreten.

Die häufigsten Läsionen des Meniskus sind aber degenerativer Natur.

Welche Folgen sind möglich?

Besteht ein Riss über längere Zeit, kann sich ein Meniskusganglion (gutartige, kugelige Schwellung) ausbilden.

Vor allem bei Lappenrissen, kann es zu einem raschen Auftreten von Knorpelschäden kommen.  

Da der Meniskus eine Schutzfunktion für den Knorpel hat, kommt es nach einer Verletzung, aber auch nach operativer Entfernung eines Meniskus zu einer zunehmenden Arthrose des Kniegelenkes. Es sollte daher auch bei einem operativen Eingriff möglichst viel Meniskusgewebe erhalten bleiben.

Arthroskopiebild: Innenmeniskusriss

 

Welche Symptome macht ein Meniskusriss?

Typisch ist ein punktförmiger, stechender Schmerz über dem Gelenkspalt, insbesondere bei Drehbewegungen in leichter Beugestellung des Kniegelenkes.

Meist schwillt das Knie an (Gelenksergusses).

Bei manchen Rissformen (z.B.Korbhenkelriss) kommt es zu einer mechanischen Blockade des Kniegelenkes, zumeist in Form einer Streckhemmung.

Wie diagnostiziert man einen Meniskusriss?

Nach einer klinischen Untersuchung, lässt sich der Meniskus am besten in einer Magnetresonanztomografie darstellen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Als konservative Therapie ist in geeigneten Fällen eine intraartikuläre Spritzenkur mit einem Hyaluronsäurepräparat zugelassen.

Ansonsten ist heutzutage die Standardtherapie eines Meniskusrisses die operative Behandlung mittels Arthroskopie (Schlüsselloch-Operation).

Meniskusnaht (Bild: Arthrex Austria GmbH)

Da das Meniskusgewebe nur im äußeren Drittel durchblutet ist, heilen Risse schlecht.

Eine arthroskopische Meniskusnaht ist vor allem bei frischen, basisnahen Längsrissen und bei Wurzelausrissen erfolgversprechend.

Degenerativ bedingte Horizontalrupturen sind relativ gutartig und können teilweise konservativ mit entzündungshemmenden Tabletten, Heilölen, lokalen Infiltrationen und Physiotherapie behandelt werden. Da diese Risse aber nicht heilen, ist in den meisten Fällen eine Meniskusglättung erforderlich. Grundsätzlich gilt: So viel wie notwendig, so wenig wie möglich entfernen!

Liegt bei einem Meniskusriss ein Meniskusganglion vor, wird dieses je nach Größe arthroskopisch oder offen mitentfernt.

Ein Korbhenkelriss und ein Lappenriss mit Blockade stellen eine dringliche Operationsindikation dar. Die Streckhemmung verursacht ein deutliches Hinken und belastungsabhängige Schmerzen. Eine Meniskusnaht sollte wenn möglich versucht werden.

Bei Totalverlust eines Meniskus kommt vor allem bei jungen Patienten eine Meniskustransplantation (insbesondere beim Außenmeniskus) in Frage.

Wie sieht die Nachbehandlung nach einer Meniskusoperation aus?

MR Bild Institut Dr. Rachinger: eingeklemmter Korbhenkelriss des Außenmeniskus beim Jugendlichen

Nach einer Meniskusteilentfernung sollte das Bein für etwa 2 Woche geschont werden.

Bewegungen des Knie- und Sprunggelenkes sind erwünscht, eine Thromboseprophylaxe ist notwendig, die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten wird für einige Tage empfohlen. Stiegen steigen, Springen, langes Gehen auf hartem Untergrund und Tragen schwerer Lasten sollte vermieden werden. Eine Physiotherapie ist zwar nicht zwingend erforderlich, kann in manchen Fällen aber hilfreich sein.

Nach einer Meniskusnaht wird das operierte Bein 4-6 Wochen nur teilbelastet. Eine Knieschiene, die die Kniebeugung auf 90° limitiert muss getragen werden. Eine ambulante Physiotherapie ist (insbesondere nach Abnahme der Schiene) erforderlich. Eine Thromboseprophylaxe muss für die Dauer der Immobilisierung gespritzt werden.